Schon als Kind sammelte Florian seine ersten Eindrücke im Weinbau bei der Weinlese in den Bündner Bergen. Sein Interesse und die Begeisterung für dieses traditionelle Handwerk stieg Jahr für Jahr, so dass er dann zuerst seine Ausbildung als Winzer absolvierte und bald darauf auch noch die Weiterbildung zum Weinbautechniker HF erfolgreich abschloss.

Von Neugier getrieben, konnte der Jungwinzer während eindrücklichen Auslandspraktika in Patagonien (Bodega Chacra, Piero Incisa della Rochetta, Jean-Marc Roulot), Burgund (Domaine de la Vougeraie, Domaine Michel Lafarge) und Südafrika (Damascene Vineyards, Hasher Family Estate) bereichernde Erfahrungen sammeln. Zurück Zuhause baute er sein Weinwissen auf gefragten Schweizer Weingütern in Zizers, Maienfeld, Fläsch, am Zürichsee und in Ittingen weiter aus.

2015 war es endlich soweit und er konnte sich zum ersten Mal seinem eigenen Projekt als Winzer widmen. Seither ist seine Weinpassion nur noch gewachsen und widerspiegelt sich in jeder seiner Flaschen.

Umgeben von hohen Bergen, die über 2805 m ü. M. reichen, bietet die Topographie ein einzigartiges alpines Mikroklima, das durch den umliegenden Bergrücken geschützt wird. Da die Berge einen starken Einfluss auf die lokale Thermik haben, ist die Region oft mit einem stetigen Wind gesegnet, der den Krankheitsdruck mildert und den phenolischen Gehalt der Trauben auf natürliche Weise anhebt.

Der Weinberg von Florian Fuhrer liegt auf 545 m ü. M. und erreicht einen Jahresniederschlag von etwa 800 mm/m2. Die vorherrschende Bodenbeschaffenheit aus sehr dunklem Schiefer gemischt mit Gletscherablagerungen ist einzigartig in Graubünden. Der spezifisch dunkle Schiefer weist einen ungewöhnlich hohen Gehalt an karbonisiertem organischem Material auf (1,5-3 %), was zusammen mit der anreichernden Variation von Mineralien aus den Gletscherablagerungen einzigartige Wachstumsbedingungen für ausdrucksstarkes Traubenmaterial schafft. Genau diese lokalen Gegebenheiten erzeugen im Glas das besondere Gefühl von grosser mineralischer Spannung, einem markanten rotfruchtigen Ausdruck und subtilen Tanninen.

Die Trauben, die auf dem Bündner Schiefer wachsen, werden ausschliesslich von Hand mit Florians Familie und Freunden geerntet, ein festliches und mittlerweile traditionelles Ereignis.

Für die Gärung wird auf dem Weingut mit entrappten ganzen Beeren und einheimischen, rekultivierten Hefen gearbeitet. Dies gibt Florian die Möglichkeit, sowohl die alte als auch die neue Welt der Weinbereitung zu respektieren. Der sorgfältig hergestellte Pinot Noir wird neun Monate lang in alten französischen Barriques ausgebaut, bevor er grob gefiltert und in Flaschen abgefüllt wird. Nach der Abfüllung reift der Wein noch neun Monate in der Flasche, bevor er den Keller verlässt.